Bahnübergänge bzw. Grade Crossings sind betrieblich immer eine Herausforderung. Im „General Code of Operating Rules“ sind diverse Regelungen zu diesem Thema zu beachten. Anhand dem Beispiel auf meiner Anlage möchte ich zeigen, wie diese im Modell umgesetzt werden können.
Beschreibung der Örtlichkeiten
Das vordere Gleis ist die „Main“, welche von rechts aus Richtung Livingston Yard kommt und nach links in Richtung unseres Industriegebietes und dem Interchange verläuft. Das mittlere Gleis gehört zum Getreidespeicher und das hintere dient als Verbindungsgleis zu Protech Plastics und Livingston Flooring & Carpet Center.
Die Straße hat zwar als Straße innerhalb des Industriegebietes ein eher geringes bis mittleres Verkehrsaufkommen, aufgrund der allerdings sehr unübersichtlichen Lage wurde der Bahnübergang mit einer Blinklichtanlage ausgerüstet.
Betriebliche Regelungen gemäß GCOR
Dieser kleine Auszug aus den betrieblichen Regeln stellt die wichtigsten, für den Betrieb auf der Modellbahn relevanten, Regeln dar.
- Vor Befahren des Bahnübergangs ist die Glocke an der Lok einzuschalten
- Bei Annäherung an den Bahnübergang ist das Pfeifsignal lang, lang, kurz, lang zu geben. Das Signal ist entweder an der Pfeiftafel (Whistle-Post „W“) zu beginnen, bzw. wenn keine Tafel aufgestellt ist frühestens 15-20 Sekunden vor befahren des Bahnübergangs.
- Wenn Rangierbewegungen mit geschobenen Fahrzeugen über den Bahnübergang gemacht werden, muss ein Mitarbeiter als Posten den Bahnübergang sichern.
- Das STOP Sign gebietet Halt vor dem Bahnübergang, Weiterfahrt nachdem der Bahnübergang gesichert wurde.
Umsetzung im Modell
Auf meiner Anlage wird der Bahnübergang auf der „Main“ durch Zugfahrten von rechts kommend (also aus Livingston Yard) mittels Schaltkontakte automatisch eingeschaltet. Alle Fahrten aus dieser Richtung müssen nicht vor dem Bahnübergang anhalten. Lediglich die Glocke sind einzuschalten und am Whistle-Post das entsprechende Pfeifsignal geben.
In die andere Fahrtrichtung wird der Bahnübergang auf der „Main“ nur manuell eingeschaltet, genauso wie bei Fahrten in beide Richtungen auf den beiden „Spur“-Tracks. Dies wird durch die STOP Signs angezeigt. Alle Fahrten haben hier vor dem Bahnübergang zu halten und diesen zu Sichern.
Für das Sichern des Bahnübergangs wurde seitens des Betreibers (also von mir ?) festgelegt, dass:
- die Blinklichtanlage eingeschaltet werden muss,
- danach die Glocke an der Lok eingeschaltet wird,
- bei Rangierfahrten muss sich zusätzlich ein Posten auf dem Bahnübergang postieren,
- vor dem Befahren des Bahnübergangs muss einmal lang gepfiffen werden.
Das Einschalten des Bahnübergangs erfolgt mittels Schaltsäulen links und rechts des Bahnübergangs.
Wenn sich nun der Rangierer auf dem Bahnübergang begeben hat und der Straßenverkehr stoppt, kann er der Rangierabteilung die Zustimmung zur Weiterfahrt erteilen. Der Lokführer muss vorher einmal lange Pfeifen und setzt dann langsam die Fahrt fort.
Um auf der Straße die Rangierer zu platzieren wurden in die Straße Magnete eingebaut und unter die Füße der Figuren wurden kleine Metallstreifen geklebt. So können die Figuren schnell und einfach auf die Magnete gestellt werden, ohne umzufallen.
Diese vorbildgerechte Umsetzung der Regeln bereichert den Betrieb auf der Anlage ungemein und führt zusätzlich zu einer Verlangsamung des Betriebes.