Betrieb am Bahnübergang / Grade Crossing

Bahnübergänge bzw. Grade Crossings sind betrieblich immer eine Herausforderung. Im „General Code of Operating Rules“ sind diverse Regelungen zu diesem Thema zu beachten. Anhand dem Beispiel auf meiner Anlage möchte ich zeigen, wie diese im Modell umgesetzt werden können.

Beschreibung der Örtlichkeiten

Das vordere Gleis ist die „Main“, welche von rechts aus Richtung Livingston Yard kommt und nach links in Richtung unseres Industriegebietes und dem Interchange verläuft. Das mittlere Gleis gehört zum Getreidespeicher und das hintere dient als Verbindungsgleis zu Protech Plastics und Livingston Flooring & Carpet Center.

Die Straße hat zwar als Straße innerhalb des Industriegebietes ein eher geringes bis mittleres Verkehrsaufkommen, aufgrund der allerdings sehr unübersichtlichen Lage wurde der Bahnübergang mit einer Blinklichtanlage ausgerüstet.

Betriebliche Regelungen gemäß GCOR

5.8 Bell and Whistle Signals

5.8.1 Ringing Engine Bell
Ring the engine bell under any of the following conditions:
[…]
• Approaching public crossings at grade with the engine in front start signal at the crossing sign.
If no sign, or if movement begins between sign and crossing, start signal soon enough before crossing to provide warning. Continue ringing bell until the crossing is occupied.

5.8.2 Sounding Whistle
The whistle may be used at anytime as a warning regardless of any whistle prohibitions.
[…]
The required whistle signals are illustrated by “o” for short sounds and “—” for longer sounds:
[…]
(7) — — o — When approaching public crossings at grade with the engine in front, sound
signal as follows:
A. At speeds in excess of 45 MPH, start signal at or about the crossing sign
but not more than 1/4 mile before the crossing.
B. At speeds of 45 MPH or less, start signal at least 15 seconds, but not
more than 20 seconds, before entering the crossing.
C. If no crossing sign start signal at least 15 seconds, but not more than 20
seconds before entering crossing but not more than 1/4 mile before the
crossing.
D. If movement starts less than 1/4 mile from a crossing, signal may be
sounded less than 15 seconds before the crossing when it is clearly
seen traffic is not approaching the crossing, traffic is not stopped at the
crossing or when crossing gates are fully lowered.
Prolong or repeat signal until the engine completely occupies the crossing(s).
[…]

6.32 Road Crossings

6.32.1 Providing Warning Over Road Crossings
When cars are shoved, kicked or a gravity switch move is made over road crossings at grade, an employee must be on the ground at the crossing to provide warning until crossing is occupied.
Make any movement over the crossing only on the employee’s signal.
[…]

BNSF Signal Rules – STOP Sign

Dieser kleine Auszug aus den betrieblichen Regeln stellt die wichtigsten, für den Betrieb auf der Modellbahn relevanten, Regeln dar.

  • Vor Befahren des Bahnübergangs ist die Glocke an der Lok einzuschalten
  • Bei Annäherung an den Bahnübergang ist das Pfeifsignal lang, lang, kurz, lang zu geben. Das Signal ist entweder an der Pfeiftafel (Whistle-Post „W“) zu beginnen, bzw. wenn keine Tafel aufgestellt ist frühestens 15-20 Sekunden vor befahren des Bahnübergangs.
  • Wenn Rangierbewegungen mit geschobenen Fahrzeugen über den Bahnübergang gemacht werden, muss ein Mitarbeiter als Posten den Bahnübergang sichern.
  • Das STOP Sign gebietet Halt vor dem Bahnübergang, Weiterfahrt nachdem der Bahnübergang gesichert wurde.

Umsetzung im Modell

Auf meiner Anlage wird der Bahnübergang auf der „Main“ durch Zugfahrten von rechts kommend (also aus Livingston Yard) mittels Schaltkontakte automatisch eingeschaltet. Alle Fahrten aus dieser Richtung müssen nicht vor dem Bahnübergang anhalten. Lediglich die Glocke sind einzuschalten und am Whistle-Post das entsprechende Pfeifsignal geben.

Einfahrsignal an der Main mit Yard-Limit und Whistle-Post. In Höhe des Yard-Limit ist im Gleis der Schaltkontakt für den Bahnübergang zu sehen.

In die andere Fahrtrichtung wird der Bahnübergang auf der „Main“ nur manuell eingeschaltet, genauso wie bei Fahrten in beide Richtungen auf den beiden „Spur“-Tracks. Dies wird durch die STOP Signs angezeigt. Alle Fahrten haben hier vor dem Bahnübergang zu halten und diesen zu Sichern.

Für das Sichern des Bahnübergangs wurde seitens des Betreibers (also von mir ?) festgelegt, dass:

  1. die Blinklichtanlage eingeschaltet werden muss,
  2. danach die Glocke an der Lok eingeschaltet wird,
  3. bei Rangierfahrten muss sich zusätzlich ein Posten auf dem Bahnübergang postieren,
  4. vor dem Befahren des Bahnübergangs muss einmal lang gepfiffen werden.

Das Einschalten des Bahnübergangs erfolgt mittels Schaltsäulen links und rechts des Bahnübergangs.

Ein Rangierer schaltet den Bahnübergang manuell ein.
Für das Einschalten der Blinklichter wurden am Anlagenrand entsprechende Taster angebracht.

Wenn sich nun der Rangierer auf dem Bahnübergang begeben hat und der Straßenverkehr stoppt, kann er der Rangierabteilung die Zustimmung zur Weiterfahrt erteilen. Der Lokführer muss vorher einmal lange Pfeifen und setzt dann langsam die Fahrt fort.

Um auf der Straße die Rangierer zu platzieren wurden in die Straße Magnete eingebaut und unter die Füße der Figuren wurden kleine Metallstreifen geklebt. So können die Figuren schnell und einfach auf die Magnete gestellt werden, ohne umzufallen.

Diese vorbildgerechte Umsetzung der Regeln bereichert den Betrieb auf der Anlage ungemein und führt zusätzlich zu einer Verlangsamung des Betriebes.

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